t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

Beitragvon DinoCrisis » Mo 16. Nov 2015, 12:46

Hallo liebe Mathematiker und Statistiker,

ich studiere BWL und bin gerade dabei abschließend meine Bachelorarbeit zu schreiben. Ich habe mich für eine empirische Arbeit entschieden und soll für die erhobenen Daten einen t- und z-Test machen. (Vorgabe von Professorin)

Leider habe ich überhaupt keine Ahnung von Statistik. Ich habe das gesamte letzte Wochenende damit verbracht mich in die Thematik rein zu lesen und zu kapieren, was damit überhaupt bezweckt wird. Leider habe ich nur Bahnhof verstanden und im Endeffekt habe ich dann resigniert. Vielleicht hatte ich auch die falsche Literatur zur Hand. Ich weiß überhaupt nicht welchen t-Test ich anwenden soll. Zweiseitiger? Einseitiger? Keine Ahnung wo überhaupt der Unterschied ist....

Ich erläutere mal meine Datenstruktur. Vielleicht will mir ja jemand helfen.

Ich schreibe meine Arbeit über das Thema Glücksspiel und im speziellen über das Thema Poker.
Beobachtet wurden insgesamt 200 Spieler. 100 Amateure und 100 Profis (die auch getrennt betrachtet werden sollen)

Von jedem Spieler wurden 510 gespielte Hände beobachtet. 500 durchschnittliche Hände um zu sehen wie oft der Spieler eine Hand spielt und wie oft er sie einfach passt. Die nächsten 10 Hände wurden in einer "Verlustsituation" beobachtet. Also wie viele von 10 Händen spielt der Spieler nach dem er einen großen Verlust zu verzeichnen hatte. Meine Theorie war, dass Spieler versuchen werden, nach einem Verlust das Geld schnellstmöglich wieder zurück zu gewinnen was dazu führt, dass die Spieler mehr Hände spielen werden, als sie vor der Verlustsituation gespielt haben.

Als Beispiel:
Die 100 professionellen Spieler, spielen grundsätzlich 30% ihrer Starthände (je 500 Beobachtungen). (Gemittelter Wert von allen 100 Spielern!)
Nach einer Verlustsituation spielen die 100 Profis aber 33% ihrer Starthände (je 10 Beobachtungen). (Gemittelter Wert von allen 100 Spielern!)

Gleiche Daten, habe ich natürlich auch von den Amateurspielern. Ich möchte aufzeigen, dass die Abweichung bei den Professionellen Spielern bzw. bei den Gelegenheitsspielern (wo die Abweichung viel höher ausfiel) signifikant ist und nicht dem Zufall zu verschulden ist.

Meine Professorin meinte, dass ich t- und z-Tests machen solle.

Wer kann mir helfen? Wenn sich wirklich jemand Zeit nehmen würde und mir direkt bei der Auswertung helfen würde (vielleicht via Skype und Teamviewer) würde ich gerne einen 20-EUR Amazon Gutschein als kleine Aufwandsentschädigung anbieten.

Ich glaube, dass das Thema so umfassend ist, dass ich es hier im Forum nicht zwingend einfach mal so erklärt bekomme. Daher wäre ich froh, wenn sich jemand mit einem Mikrofon bereit erklärt, mir das mal in Ruhe zu zeigen.

Danke im Voraus.

mfg
Dino
DinoCrisis
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 12:15
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

Beitragvon DinoCrisis » Di 17. Nov 2015, 16:50

Keiner? :-(
DinoCrisis
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 12:15
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

Beitragvon bele » Di 17. Nov 2015, 17:09

Hallo Dino,

zur Erklärung: Einige Leute hier finden die Idee eines Forums gut und verbringen ihre Zeit gerne in einem Forum. Ich selbst habe in diesem Forum unglaublich viel gelernt und ich mache hier weiter, weil es Spaß macht, weil ich etwas zurückgeben will und weil ich weiter lerne. Alles drei lebt von der öffentlichen Diskussion und geht verloren, wenn man ein Zwiegespräch führt.
Wir, die wir uns mit Statistik beschäftigen, sind meist entweder Studierende oder Akademiker. Für die letztere Gruppe sind 20 Euro kein Anreiz, für die erste kann ich nicht sprechen. Viele von denen kommen um ihr Problem zu besprechen und verschwinden dann wieder spurlos.
Dir wird ja nicht in einer halben oder einer Stunde zu helfen sein, denn Deine Probleme sind grundlegend. Du hast als Daten offensichtlich Zählwerte (gezählt wie oft dieses oder jenes Ereignis eingetreten ist). Die eignen sich in aller Regel nicht für t-Tests oder z-Tests sondern werden typischerweise mit Chi-Quadrat-Tests angegangen.
Du suchst also jemanden, der Spaß daran hat, die ersten kleinsten Schritte zu erklären, der aber gleichzeitig die Verantwortung für das große Ganze übernehmen kann und das außerhalb der Öffentlichkeit aber mit minimalem Stundenlohn. War sicher einen Versuch wert, ist aber nicht so aussichtsreich. Dir bleiben vier Möglichkeiten:
1. Such Dir einen an Deiner Ausbildungsinstitution der mehr von Statistik versteht als Deine Professorin und der Dir hilft.
2. Frag jemanden, der sich Dir verbunden oder verpflichtet fühlt und der etwas von Statistik versteht, aber nicht anonym im Netz.
3. Bezahle jemanden, der das für Dich macht, aber rechne damit, dass es deutlich teurer wird. Dieses Forum wird von Statworx betrieben, die machen Dir sicher gerne ein Angebot. Andere professionelle Dienstleister lassen sich leicht finden.
4. Versuch es über das Forum. Dann musst Du aber nach den Regeln des Forums spielen und das heißt Offenlegung, Geduld, Eigenleistung, keine Erfolgsgarantie.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5912
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1397 mal in 1383 Posts

folgende User möchten sich bei bele bedanken:
PonderStibbons

Re: t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

Beitragvon PonderStibbons » Mi 18. Nov 2015, 12:03

100 Amateure und 100 Profis (die auch getrennt betrachtet werden sollen)

Warum sollen die getrennt betrachtet werden?
500 durchschnittliche Hände

Das verstehe ich nicht. Was ist denn eine durchschnittliche Hand in diesem Kontext?
Wie war denn der Versuchsaufbau?
Die nächsten 10 Hände wurden in einer "Verlustsituation" beobachtet.

Was bedeutet das? Wurde der Verlust experimentell herbeigeführt?
Ich möchte aufzeigen, dass die Abweichung bei den Professionellen Spielern bzw. bei den Gelegenheitsspielern (wo die Abweichung viel höher ausfiel) signifikant ist und nicht dem Zufall zu verschulden ist.

Ich weiß nicht, ob die Beschreibung (s.o.) eine sinnvolle Überlegung zum Verfahren
bereits zulässt. Ganz krude wäre das für jede Gruppe ein t-Test für abhängige Messungen
(da von jedem Spieler Beobachtungen vor und nach dem Ereignis vorliegen), mit "Anteil
gespielter Hände" als abhängiger Variable. Allerdings wäre ein Verfahren näherliegend,
bei dem gleichzeitig auch der Verlauf von Amateuren und Profis verglichen wird
(Messwiederholungs-Varianzanalyse). Und gegebenenfalls die individuelle Verlustquote
vor dem Ereignis einbeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

Re: t-Test und z-Test in Bachelorarbeit

Beitragvon DinoCrisis » Mo 23. Nov 2015, 15:48

PonderStibbons hat geschrieben:
100 Amateure und 100 Profis (die auch getrennt betrachtet werden sollen)

Warum sollen die getrennt betrachtet werden?

-> Da sie unterschiedliches Spielverhalten an den Tag legen. Während Amateure eher "aus Lust" eine Runde pokern, ist es für Berufsspieler arbeit. Die Daten unterscheiden sich zu extrem in einigen Merkmalen, als das ich sie in einen Topf werfen möchte. Daher möchte ich die beiden Gruppen zunächst unabhängig voneinander testen.

500 durchschnittliche Hände

Das verstehe ich nicht. Was ist denn eine durchschnittliche Hand in diesem Kontext?
Wie war denn der Versuchsaufbau?

Die Formulierung war unglücklich gewählt. streich bitte einfach das "durchschnittlich". 500 gespielte Hände standen im Vorfeld bereit.

Die nächsten 10 Hände wurden in einer "Verlustsituation" beobachtet.

Was bedeutet das? Wurde der Verlust experimentell herbeigeführt?

Nein, es handelt sich dabei um eine reale Verlustsituation die der Spieler tatsächlich erlebt hat. Die Daten kommen aus dem "Online-Poker" Bereich und dort kann anhand von gesammelten Daten diese Situationen rekonstruiert werden. Ich habe also je 100 Spieler gesucht, solange beobachtet bis sie $100 oder mehr verloren haben und anschließend 10 Hände lang gezählt, wie viele Hände sie spielen.
DinoCrisis
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 12:15
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu t-Test

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste