Hallo liebe Leute,
ich habe eine doch sehr grundlegende Frage, die mir nicht so recht aus dem Kopf geht. Es geht um die Bonferroni-Korrektur. Mir ist das Grundprinzip einer Bonferroni-Korrektur bekannt und ich kenne den Grund für die Anwendung. Leider mangelt es mir aber an Wissen um die konkrete Anwendung.
Folgendes Problem: Ich möchte schauen, ob sich aus einem Datensatz verschiedene Gruppen unterscheiden, die aus einem Grunddatensatz entstehen. Ein Beispiel: Bei Test #1 werden alle 2000 Teilnehmer in Arbeitslose und Nicht-Arbeitslose unterteilt. Besteht hier ein Unterschied in den Gruppen bezogen auf einen Lebenszufriedenheitsfragebogen? Danach kommt Test #2. Test #2 unterteilt wiederum genau dieselben 2000 Teilnehmer in religiöse und nicht-Religiöse Personen. Auch hier wird geschaut, ob diese sich in dem Mittelwert des Lebenszufriedenheitsfragebogens unterscheiden. Nach dem selben Schema folgen noch 10 weitere Tests. Teilweise mit wieder zwei Gruppen, manchmal auch mehr Gruppen. Beispielsweise die Unterscheidung in Personen unter 30 Jahren, 31 - 60 Jahren und über 60 Jahren. Somit unterscheiden sich auch die durchgeführten Test. Mal ein t-Test, mal ANOVA, mal Chi²-Test.
In diesem Beispiel, müssen da über ALLE Tests hinweg eine Bonferroni-Korrektur passieren oder nur innerhalb eines einzelnen Tests? Mir ist bewusst, dass eine Bonferroni-Korrektur bei zusammenhängenden Tests durchgeführt wird. Was genau bedeutet das? Gilt es als "zusammenhängend" wenn ich Arbeitende, Arbeitslose, und Langzeitarbeitslose vergleiche (also selbes Thema, selber Test) oder gilt es schon als zusammenhängend wenn ich zwei Themenbereiche unabhängig voneinander Teste (z. B. Arbeitslosigkeit und Religiosität bezogen auf einen Fragenbogen) und unterschiedliche Tests verwende (z. B. Chi² und ANOVA), hier aber die Daten aus derselben Stichprobe stammen und sich auf den selben Fragebogen bezieht? Also somit Stichprobe/Probanden und AV gleich ist, UV (also Gruppe) und durchgeführter Test aber anders.
Danke für alle hilfreichen Antworten.