Random factor / Mehrfachmessung

Alles zu (M)ANOVA, ALM...

Random factor / Mehrfachmessung

Beitragvon Grundmann » Do 21. Aug 2014, 16:32

Hallo,

bei mir geht es um eine psycholinguistische Studie. Englische (E) und deutsche (D) Versuchspersonen (VP) sollen zwei Typen von Wörtern (Typ A und B) lernen, gemessen wird dann die Reaktionszeit, die die VP benötigt, um das entsprechende Wort abzurufen.

Meine Fragen:

In diesem Design ist „VP“ ein random factor, richtig? Und auch das zu lernende Wort. Mir ist jedoch unklar, wofür das eigentlich wichtig ist – da ich ja nur die Reaktionszeitmittelwerte für E und D in den Bedingungen A und B vergleiche, also eine zweifaktorielle ANOVA rechne, um eine mögliche Interaktion festzustellen.

Ferner ist mir unklar, wie ich damit umgehe, dass VPn jeweils mit mehreren Wörtern des Typs A bzw. B getestet werden, also etwa 5 x A und 5 x B pro VP. Handelt es sich dabei um eine Messwiederholung? In Minitab sieht das bei mir wie unten aus, aber müsste ich nicht irgendwo angeben, dass ich, etwa bei 20 VPn, nicht 200 Einzelbeobachtungen, sondern „nur“ 20 x 10 Beobachtungen vorliegen habe?

VP1 Item1 D A
VP1 Item2 D A
VP1 Item3 D A
VP1 Item4 D A
VP1 Item5 D A
VP1 Item6 D B


Jeglicher Kommentar ist sehr willkommen – herzlichen Dank im Voraus!
Grundmann
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Re: Random factor / Mehrfachmessung

Beitragvon PonderStibbons » Do 21. Aug 2014, 17:17

Du könntest die jeweils 5 Reaktionen eines Probanden unter Bedingung A bzw. B
geeignet aggregieren (z.B. Median der 5 Reaktionszeiten) und diesen aggregierten
Wert als auszuwertende Variable verwenden. Damit hättest Du 3 Variablen:
Messwert unter A, Messwert unter B, Nationalität.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Random factor / Mehrfachmessung

Beitragvon bele » Mi 27. Aug 2014, 12:35

Grundmann hat geschrieben: da ich ja nur die Reaktionszeitmittelwerte für E und D in den Bedingungen A und B vergleiche


Ferner ist mir unklar, wie ich damit umgehe, dass VPn jeweils mit mehreren Wörtern des Typs A bzw. B getestet werden, also etwa 5 x A und 5 x B pro VP.


Wie ist das denn nun mit der Mittelwertbildung. Untersuchst Du in Deiner ANOVA die Mittelwerte der 5 Messungen für A und B oder sind das 5 verschiedene Mittelwerte für A und 5 verschiedene für B? Ich frage mich, ob Du die von PonderStibbons vorgeschlagene Aggregation schon gemacht hast.


aber müsste ich nicht irgendwo angeben, dass ich, etwa bei 20 VPn, nicht 200 Einzelbeobachtungen, sondern „nur“ 20 x 10 Beobachtungen vorliegen habe?

Entweder müsstest Du das in einem hierarchischen Modell geeignet angeben oder durch eine geeignete Aggregation die Zahl der Beobachtungen entsprechend reduzieren. Das Wort "Reaktionszeitmittelwerte" macht die Sache für mich schwer verständlich.

LG,
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Re: Random factor / Mehrfachmessung

Beitragvon Grundmann » Do 28. Aug 2014, 09:23

Hallo - ja, ich werde so vorgehen, dass ich zunächst die Mittelwerte für die Bedingungen A und B pro VP bilde und diese Werte dann in der ANOVA verwende. Wenn ich es (jetzt) recht verstehe, ist das doch die Vorgehensweise der Wahl bei einer Random Effects Analysis (mit VP als Zufallsfaktor).

Etwas ist mir noch unklar: Ich möchte die Effekte tatsächlich nur für Deutsch vs. Englisch testen. Dann handelt sich dabei doch um einen festen Faktor, richtig? Und nicht um einen Zufallsfaktor.

Vielen Dank für die Rückmeldungen!
Grundmann
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