PonderStibbons hat geschrieben:Das ist etwas überraschend. Medikamentenversuche als studentische Abschlussarbeiten
kenne ich so gar nicht.
@PonderStibbons: Homöopathie unterliegt ja auch ganz anderen Regeln als allopathische Medikamente. Die von Dir genannten Zulassungsstudien gibt es ja in dem Sinn für Homöopathika nicht.
@joost: Ich sehe das wie PonderStibbons: In der Medizin sind placebokontrollierte prospektive Designs üblich. Wenn es um Homöopathika geht, werden viele Leser Eurer Studie davon ausgehen, dass hier Placebo gegen Placebo getestet wird und ohnehin kein Effekt zu erwarten ist. Solltet Ihr einen Effekt messen, dann müsst Ihr Euch dementsprechend gegen Angriffe wappnen, die andere Bereiche des Studiendesigns betreffen: Qualität der Randomisierung, Sicherstellung der doppelten Verblindung, Multiples Testen, Power, Publication Bias (daher unbedingt
an ein CTR denken),... Ein anderer Teil Eurer Leser wird fest von einem Effekt ausgehen und sich von wissenschaftlichen Daten dagegen nicht irritieren lassen. Hier müsst Ihr Euch wappnen gegen Angriffe der zu geringen Power, ungeeigneter Evaluierungsmethoden, homöopathischen Kriterien nicht genügenden Einschlusskritierien, unzureichender vorhergehender Entschlackung, unterdrückte Wirkung durch gleichzeitige allopathische Medikation, ...
Mediziner sind in Ihren statistischen Anforderungen oft recht schlicht, aber aufgrund z. B. der genannten Anforderungen sind Studien oft komplexer als sie auf den ersten Blick aussehen. Du brauchst im Team mindestens einen fitten Allopathen und einen fitten Homöopathen und jemanden der Dir ein Placebo herstellt, das in Form, Aussehen und Geschmack mit dem Verum identisch ist. Sonst glaubt Dir niemand die doppelte Verblindung. In der Regel brauchst Du also einen Apotheker im Team.
LG,
Bernhard