Hallo,
ich bin in einem frühen Planungsstadium einer möglichen Untersuchung und stelle fest, dass ich gar nicht weiß, wie ich das anstehende Problem statistisch angehen soll. Wir wollen einen Nahrungsmittelzusatz für Patienten untersuchen, der in ähnlicher Form von verschiedenen Firmen geliefert wird. Ich will feststellen, ob diese Präparate sich in Geschmack/Mundgefühl/wasauchimmer wesentlich unterscheiden und oder ob das alles das gleiche ist.
Wir nehmen Vanilleeis als Beispiel: Es wird von vielen Firmen hergestellt, es unterscheidet sich eher im Detail als im Groben und ähnelt dem tatsächlichen Nahrungszusatz in folgendem: wenn ich Laien-Testpersonen ein Vanielleeis vor die Nase stelle, wird es ihnen schwer fallen, das zu beurteilen (schmeckt halt nach Vanilleeis). Stelle ich zwei Sorten Vanilleeis hin, werden sie durchaus entweder eines lieber mögen als das andere oder beide gleich gut/schlecht finden. Stelle ich zehn Sorten Vanilleeis hin, wird kaum jemand den Überblick behalten, weil alles irgendwie kalt, süß und nach Vanille schmeckt.
Mein Plan ist folgender: Ich akquiriere mehrere Sorten Vanilleeis (eine liebe Kollegen recherchiert noch, wieviele auf dem Markt sind) und gesunde Laien-Tester. Jetzt stelle ich den verblindeten Testern der Reihe nach immer zwei Sorten Eis hin und frage, ob ihnen eines lieber ist und wenn ja welches. Durch einen schlauen Versuchsplan und eine geschickte Auswertung, bringe ich die Eissorten nachher in die richtige Beliebtheitsreihenfolge, vor allem aber, ich quantifiziere, wie groß die Unterschiede überhaupt sind (toll wäre, wenn die Unterschiede geringfügig wären und man einfach das Eis kaufen könnte, dass der Supermarkt um die Ecke da hat).
Hinsichtlich des Versuchsablaufs ist noch alles offen. Vielleicht kann ein Tester ja auch drei Sorten oder vier Sorten auf einmal beurteilen.
Nun stellt sich die Frage, wie ich das von der Auswertungsseite angehe, damit ich dann prüfen kann, welche Zahl von Produkten und welche Zahl von Ratern ich realistisch erreichen kann. Ich dachte erst, das ginge in Richtung Conjoint-Analyse, aber die scheint für die kompliziertere Frage da zu sein, was ein gutes Produkt ausmacht. Ich will nur wissen, ob ein Produkt besonders gut ist und wenn ja, welches.
Die Auswertung würde ich bevorzugt in R machen, aber erstmal geht es um den Algorithmus, der mir aus einer Reihe von Paarvergleichen (etc.) eine Rangfolge erstellt, wobei es wichtig ist, dass die Paarvergleiche auch eine Gleichwertigkeit ergeben können.
Hat jemand einen Vorschlag für mich?
Viele Grüße,
Bernhard