Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » Sa 14. Aug 2021, 14:14

Hallo, habe mich jetzt in der Verzweiflung hier angemeldet.

Habt ihr eine Idee, wie ich folgende Hypothese auswerten kann?
Wollte ursprünglich eine Moderation rechnen, aber irgendwie macht das keinen Sinn, oder?

H8.A: Bei nicht vorhandenen oder gut zu kontrollierenden leidvollen Symptomen weisen Personen mit höherer Selbstwirksamkeitserwartung eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit niedriger Selbstwirksamkeitserwartung. Selbstwirksamkeitserwartung moderiert Beziehung zwischen beiden Variablen.

H8.B: Bei langsam fortschreitenden Krankheitsverlauf weisen Personen mit höherer Selbstwirksamkeitserwartung eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit niedriger Selbstwirksamkeitserwartung. Selbstwirksamkeitserwartung moderiert Beziehung zwischen beiden Variablen.

H8.C: Bei schwierig zu kontrollieren leidvollen Symptomen weisen Personen mit höherer Resilienz eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit niedriger Resilienz. Resilienz moderiert die Beziehung zwischen beiden Variablen.

H8.D: Bei deutlich oder rasch voranschreitendem Krankheitsverlauf weisen Personen mit höherer Resilienz eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit niedriger Resilienz. Resilienz moderiert Beziehung zwischen beiden Variablen.

So wurden die Variablen gemessen:
(N=18; Auswertung: SPSS)
Selbstwirksamkeit: 4-Stufige Antwortskala
Resilienz: 5-Stufige Antwortskala
Krankheitsverlauf: 2 Antwortoptionen: 1=langsam fortschreitend; 2=deutlich und rasch fortschreitend
Leidvolle Symptome: 1=nicht vorhanden; 2=gut zu kontrollieren; 3=schwierig zu kontrollieren

Ich freue mich auf Hinweise, die mich aus dem Gedankenknoten bringen <3
Elsalisbeth
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 14. Aug 2021, 15:10

(N=18)

Das ist sehr, sehr knapp. Mehr geht nicht?
Selbstwirksamkeit: 4-Stufige Antwortskala
Resilienz: 5-Stufige Antwortskala

Jeweils nur 1 Item?

Deine Hypothesen sind keine Moderatorhypothesen sondern einfach Hypothesen zu Beziehungen innerhalb von Subgruppen.
Die Subgrupppen werden aber etwas sehr klein.

Daher wäre zu fragen, willst Du tatsächlich eine Moderatorhypothese testen? Das wäre dann sowas wie "die Beziehung zwischen
Symptomtyp (3 Kategorien) und Lebenszufriedenheit ist je nach Grad der Selbstwirksamkeit unterschiedlich".

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon strukturmarionette » Sa 14. Aug 2021, 15:11

Hi,

...
H8.D: Bei deutlich oder rasch voranschreitendem Krankheitsverlauf weisen Personen mit höherer Resilienz eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit niedriger Resilienz. Resilienz moderiert Beziehung zwischen beiden Variablen.

- zunächst korrekt als Moderationshypothese umformulieren
(Die UV kann nicht als Konstante formuliert werden)

Gruß
S.
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » Sa 14. Aug 2021, 15:20

[/quote]
- zunächst korrekt als Moderationshypothese umformulieren
(Die UV kann nicht als Konstante formuliert werden)

Gruß
S.[/quote]

Habe es versucht zu vereinfachen. Wären das korrekte Hypothesen?

H8A: Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung moderiert Beziehung zwischen Symptomlast und Lebenszufriedenheit.
H8B: Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung moderiert Beziehung zwischen Krankheitsfortschritt und Lebenszufriedenheit.
H8C: Resilienz moderiert Beziehung zwischen Symptomlast und Lebenszufriedenheit.
H8D: Resilienz moderiert Beziehung zwischen Krankheitsfortschritt und Lebenszufriedenheit.
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » Sa 14. Aug 2021, 15:23

PonderStibbons hat geschrieben:
(N=18)

Das ist sehr, sehr knapp. Mehr geht nicht?
Selbstwirksamkeit: 4-Stufige Antwortskala
Resilienz: 5-Stufige Antwortskala

Jeweils nur 1 Item?

Deine Hypothesen sind keine Moderatorhypothesen sondern einfach Hypothesen zu Beziehungen innerhalb von Subgruppen.
Die Subgrupppen werden aber etwas sehr klein.

Daher wäre zu fragen, willst Du tatsächlich eine Moderatorhypothese testen? Das wäre dann sowas wie "die Beziehung zwischen
Symptomtyp (3 Kategorien) und Lebenszufriedenheit ist je nach Grad der Selbstwirksamkeit unterschiedlich".

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons



Danke. Ich habe dir Hypothesen mal genereller formuliert. Könnte man so eine Moderation testen, ohne sich die Subgruppen explizit anzusehen? Ja, bei dem Krankheitsfortschritt und Symptomlast gibt es nur 2 bzw. 3 Items.

Ich versuche noch mehr Personen zu bekommen, jedoch gestaltet sich das bei der Zielgruppe leider schwierig.
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 14. Aug 2021, 15:25

Könnte man mit Kovarianzanalysen versuchen, also eine Varianzanalyse mit einem 3- bzw. 2 stufigen Faktor und
Resilienz bzw. Selbstwirksamkeit als "Kovariate" (allerdings muss der Abnehmer dabei bereit sein, ein 4- bzw. 5-stufiges
Items als "intervallskaliert" zu schlucken; oder sind das richtige Skalen aus mehreren Items?). Die Wechselwirkung
Faktor/Kovariate repräsentiert dabei den Moderatoreffekt.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » Sa 14. Aug 2021, 16:15

PonderStibbons hat geschrieben:Könnte man mit Kovarianzanalysen versuchen, also eine Varianzanalyse mit einem 3- bzw. 2 stufigen Faktor und
Resilienz bzw. Selbstwirksamkeit als "Kovariate" (allerdings muss der Abnehmer dabei bereit sein, ein 4- bzw. 5-stufiges
Items als "intervallskaliert" zu schlucken; oder sind das richtige Skalen aus mehreren Items?). Die Wechselwirkung
Faktor/Kovariate repräsentiert dabei den Moderatoreffekt.

Mit freundlichen Grüßen

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Vielen Dank für den Impuls. Ich arbeit mich da mal ein und schaue, ob es möglich ist.

Liebe Grüße
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » Sa 14. Aug 2021, 17:19

PonderStibbons hat geschrieben:Könnte man mit Kovarianzanalysen versuchen, also eine Varianzanalyse mit einem 3- bzw. 2 stufigen Faktor und
Resilienz bzw. Selbstwirksamkeit als "Kovariate" (allerdings muss der Abnehmer dabei bereit sein, ein 4- bzw. 5-stufiges
Items als "intervallskaliert" zu schlucken; oder sind das richtige Skalen aus mehreren Items?). Die Wechselwirkung
Faktor/Kovariate repräsentiert dabei den Moderatoreffekt.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons



Dazu noch eine Frage:
Ich habe jetzt 2 Versuche vorgenommen.
1. habe ich den 2-stufigen Faktor als ganzes mit in die ANCOVA genommen. Da Frage ich mich nur, was dann eigentlich gemessen wird? Weil dann sind da langsam fortschreitender Krankheitsverlauf (N=14) und rasch fortschreitender Verlauf (N=2) in einer Variable.

2. in einem zweiten Versuch habe ich die Variable gruppenweise Ausgewertet, also nur die langsam oder nur die rasch fortschreitenden reingenommen.Da bekomme ich für die mit dem schnellen Verlauf aufgrund der Minigröße keine Ergebnisse.

Welches Vorgehen ist da sinnvoller?
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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 14. Aug 2021, 21:33

1. habe ich den 2-stufigen Faktor als ganzes mit in die ANCOVA genommen. Da Frage ich mich nur, was dann eigentlich gemessen wird? Weil dann sind da langsam fortschreitender Krankheitsverlauf (N=14) und rasch fortschreitender Verlauf (N=2) in einer Variable.

Was Du mißt und was Du wissen willst, bleibt Dir überlassen. Da Du nicht zum Hintergrund, Kontext oder Zweck der Analyse mitgeteilt hast, kann ich dazu leider nichts sagen.

Du schriebst von n=18, jetzt sind es n=16.

Eine Analyse, in der eine Gruppe n=2 hat, ergibt aber so oder so keinen Sinn.

Mit freundllichen Grüßen

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Re: Welches Verfahren zur Hypothesenauswertung?

Beitragvon Elsalisbeth » So 15. Aug 2021, 17:58

PonderStibbons hat geschrieben:
1. habe ich den 2-stufigen Faktor als ganzes mit in die ANCOVA genommen. Da Frage ich mich nur, was dann eigentlich gemessen wird? Weil dann sind da langsam fortschreitender Krankheitsverlauf (N=14) und rasch fortschreitender Verlauf (N=2) in einer Variable.

Was Du mißt und was Du wissen willst, bleibt Dir überlassen. Da Du nicht zum Hintergrund, Kontext oder Zweck der Analyse mitgeteilt hast, kann ich dazu leider nichts sagen.

Du schriebst von n=18, jetzt sind es n=16.

Eine Analyse, in der eine Gruppe n=2 hat, ergibt aber so oder so keinen Sinn.

Mit freundllichen Grüßen

PonderStibbons



Okay, das stimmt natürlich. Ich bekomme das schon hin - vielen Dank nochmals für die Rückmeldung. Die unterschiedliche N-Zahl, lag daran, dass ich probeweise noch mit meinem alten Datensatz gerechnet habe.
Schönen Sonntag noch und Gruß!
Elsalisbeth
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