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[Blumenthal]

Hallo zusammen

Brauche Ideen, welche die beste Methode zur Auswertung meiner Daten ist. Ich hoffe die folgende Beschreibung ist verständlich.

Der Datensatz:
Mein Datensatz besteht aus ca. 130'000 Fällen. Die Daten stammen von repräsentativen Umfragen in verschiedenen Ländern (ca. 30 Länder). Die Befragung fand einmal 1995 und einmal 2005 statt, aber NICHT bei denselben Personen. Für jede Variable besteht aber ein Wert für 1995 und 2005.

Meine zu testende Annahme/Modell (aus Theorie abgeleitet):
Innerhalb der EU, NAFTA, MERCOSUR (Länder werden diesen Gruppen zugeteilt) hat sich der Mittelwert der für meine Arbeit relevanten Variablen (AV) zwischen 1995 und 2005 erhöht, im Gegensatz zu der Kontrollgruppe (Länder, welche zu keiner der oben genannten Gruppierung gehören).

Um sich der Annahme zu nähern habe ich für jede Ländergruppe folgende Hypothese aufgestellt:

Der Mittelwert der Variable x, y, z (AV) hat sich in der betreffenden Gruppe (EU, NAFTA etc...) im Zeitraum 1995-2005 erhöht.

Meine Idee für die Auswertung ist nun die folgende:
Für jede Ländergruppe, d.h. EU, NAFTA, MERCOSUR und der Kontrollgruppe wird eine ANCOVA durchgeführt. Es interessiert also, ob sich der Wert Bsp. EU Zeitpunkt 1995 und Zeitpunkt 2005 signifikant verändert hat (inkl. Kontrollvariablen)


Fragen:
Ist dies so sinnvoll oder gibt es bessere Auswertungsmöglichkeiten?
Als Kontrollvariablen habe ich zum einen Individualmerkmale (wie Bildung), zum anderen Ländermerkmale (wie BIP), ist es möglich diese zusammen in der ANCOVA zu verwenden?

Herzlichen Dank

[PonderStibbons]

Du hast n=30, die in 4 Gruppen aufgeteilt sind, und möchtest für jede Gruppe eine
Kovarianzanalyse rechnen, verstehe ich das richtig? Im Schnitt hättest Du demnach
7-8 Fälle pro Gruppe, da ist eine Kovarianzanalyse nicht sinnvoll durchführbar.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Blumenthal]

Hallo PonderStibbons

Danke für die rasche Antwort.

Nein, das N ist bei den Variablen und den Kontrollvariablen grösser.

EU Zeitpunkt 1 ist n = 20'766, Zeitpunkt 2 ist n=21'598

NAFTA Zeitpunkt 1 ist n = 5'837, Zeitpunkt 2 ist n= 4'973

MERCOSUR Zeitpunkt 1 ist n = 3'228, Zeitpunkt 2 ist n= 3'502

Oben haben ich von nur einer Kontrollgruppe geschrieben, ich habe aber zwei (ich gehe aber davon aus, dass dies für das Auswertungsverfahren irrelevant ist)

Kontrollgruppe 1 Zeitpunkt 1 ist n = 15'497, Zeitpunkt 2 ist n= 15'322

Kontrollgruppe 2 Zeitpunkt 1 ist n = 24'460, Zeitpunkt 2 ist n= 19'889

Frage 1: Ist mit dieser n-Anzahl eine Kovarianzanalyse sinnvoll?

Frage 2: Kann eine Kovariate auf der Ebene des Landes sinnvoll in das Auswertungsverfahren aufgenommen werden? (Eigentlich handelt es sich um ein Mehrebenendesign)

Problematisch mit der grösse von N wird es bei den Kontrollvarialben auf der Ebene eines Landes.
Falls ich nun jedem Fall beispielsweise das BIP seines Landes hinzufüge, habe ich zwar noch gleich viele Fälle, aber extrem viele Fälle mit demselben Wert. Beispielsweise hat NAFTA zum Zeitpunkt 1 n = 5837, aber dabei handelt es sich lediglich um drei Länder. So würde es beim BIP um n=5837 Fälle handeln, aber es existieren nur drei unterschiedliche Werte. Ein Wert für die USA, einen für Kanada und einen für Mexico.


Freundliche Grüsse

[PonderStibbons]

Nein, das N ist bei den Variablen und den Kontrollvariablen grösser.
EU Zeitpunkt 1 ist n = 20'766, Zeitpunkt 2 ist n=21'598

Sind Deine Variablen (abhängige und unabhängige) denn auf der
der individuellen Ebene gemessen? Was sind das denn für welche?

Problematisch mit der grösse von N wird es bei den Kontrollvarialben auf der Ebene eines Landes.

Na eben. Anscheinend kannst Du nur aggregierte Daten auswerten,
oder Du rechnest ein Mehrebenenmodell.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Blumenthal]

Die Variablen sind auf der individuellen Ebene gemessen. Es handelt sich um intervallskalierte Variablen, wie Unterstützung demokratischer Werte, Vertrauen in andere Personen, Toleranz, Untersützung Wirtschaftsliberalismus etc....hier spielt also das Land keine Rolle, d.h. die Daten werden nicht auf die Länderebene aggregiert und dann verglichen, sondern die individuelle Fälle direkt verglichen (zwischen den jeweiligen Gruppen EU1 mit EU2, NAFTA 1 mit NAFTA 2)....ist das einigermassen verständlich beschrieben?

Wie könnte ich denn ein Mehrebenenmodell berechnen?
Ich gehe mal davon aus, dass ich dann zuerst eine ANCOVA lediglich mit den Werten auf der individuellen Ebene rechne. mir ist aber nicht ganz klar, wie ich dann (wahrscheinlich in einem zweiten Schritt) die Kovariate (v.a. BIP) in das Modell einbeziehen kann. Die Variable BIP ist momentan noch nicht in meinem Datensatz, ist aber als Kovariate relevant.

Freundliche Grüsse

[PonderStibbons]

Wie könnte ich denn ein Mehrebenenmodell berechnen?

Mit der entsprechenden Software halt. Mit den gewohnten varianzanalytischen
Verfahren geht das nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.