Hallo zusammen,
ich möchte wissen, ob bestimmte Prädiktoren (z.B. Schichtarbeit, teilweise nomnial, teilweise intervallskaliert), die alle zu t0 erhoben wurden, zu einem schlechteren Ergebnis eines Test zu logischem Denken (intervallskallierte AV) zu einem späteren Zeitpunkt führen. Weitere KV wie z.B. Alter wurden auch zu t0 gemessen und mit ins Modell genommen.
Die AV habe ich zu t0, t1 und t2 erhoben - liegt aber nicht für alle Proband*innen vollständig vor.
*Hintergrund*
So bin ich vorgegangen:
1. Einschluss der Personen in die Analyse, die zu t0 alle Prädiktoren und Kontrollvariablen. Außerdem wurden nur die eingschlossen, die ein Testergebnis zum logischen Denken zu t0 und mindestens einem weiteren späteren Zeitpunkt haben.
2. Daraus ergibt sich, dass es für einen Teil der Personen *einen* Messzeitpaar der AV gibt (und zwar entweder das Paar t0-t1 ODER t0-t2) oder eben *zwei* Messzeitpaare (die Subgruppe, die zu allen drei Messzeitpunkten den Test durchgeführt hat und dadurch das Paar t0-t1 UND t0-t2 erfüllt).
3. Aufgrund der Zusammensetzung, die sich aus Schritt 2 ergibt, habe ich ein Mehrebenenmodell gewählt mit ID (also den Personen) als random factor.
Jetzt zu meinem eigentlichen *Problem*:
Ich habe als eine weitere KV das Testergebnis zu logischem Denken zu t0 aufgenommen. AV ist dann das Testergebnis zum späteren Zeitpunkt eines Messzeitpaares (also t1 oder t2). Nennen wir das Vorgehen einfach mal Modell 1.
Mein Betreuer meinte, dass ja eigentlich das Gleiche rauskommen würde bei Modell 1 wie bei folgendem Vorgehen: Anstelle des Testergebnis zum späteren Messzeitpunkt als AV nehmen wir die Differenz des Testergebnis des späteren Messzeitpunktes minus das Testergebnis zu t0. Dabei würde dann das Testergebnis zu t0 als KV rausfallen (nennen wir dieses Vorgehen Modell 2).
Nun kamen allerdings bei Modell 1 ganz andere Ergebnisse heraus als bei Modell 2. Ich bin total verwirrt und weiß nicht, woran das liegt.
Wenn ich die Differenz als AV aufnehme und weiterhin das Testergebnis zu t0 als KV aufnehme, kommt das gleiche heraus wie bei Modell 1.
*Meine Fragen dazu*:
- Welchen Denkfehler habe ich denn? Warum kommen bei Modell 1 und Modell 2 so unterschiedliche Ergebnisse heraus?
- Inhaltlich könnte man ja sagen: Ok, Modell1 geht der Frage nach: Welche Einflussfaktoren zu t0 führen dazu, dass jemand zu t1/t2 im Test besser schlechter abschneidet als zu t0? Modell 2 würde eher der Frage nachgehen: Welche Einflussfaktoren zu t0 führen dazu, dass diese Veränderung zwischen t0 und t1/t2 stärker ausgeprägt ist. Aber ist da inhaltlich wirklich ein Unterschied?
- Hat das Ganze etwas damit zu tun, dass ich ein Mehrebenenmodell nutze?
Über Hilfe wäre ich sehr dankbar!!
Liebe Grüße,
Dormilona