Hallo zusammen,
ich möchte einen Screening-Fragebogen anhand von ROC auf Sensitivität und Spezifität überprüfen. Das Problem dabei ist, dass der Fragebogen aus drei Teilen besteht, die, je nach Score, den Patienten einer unterschiedlichen Risikogruppe zuordnen.
Also etwa so:
- Teil 1 <9 und Teil 2 < 3 und Teil 3 < 3 = kein erhöhtes Risiko
- Teil 1 >9 und Teil 2 < 3 und Teil 3 < 3 = erhöhtes Risiko, Typ A (FR)
- Teil 1 >9 und Teil 2 > 3 ODER Teil 3 > 3 = erhöhtes Risiko, Typ B (DR)
- Teil 1 <9 und Teil 2 > 3 und Teil 3 > 3 = erhöhtes Risiko, Typ C (ER)
Diese Spezifikationen, und auch das "oder" ist relativ fix. Ich soll zwar evaluieren, ob andere Cut-Offs möglicherweise besser sind, aber das wird so schon seit Jahren genutzt (sprechen wir mal nicht über Sinnhaftigkeit...). Ich soll die Cut-Offs auch einzeln variieren, also Teil 1, 2 und 3 separat aber dann auch wieder alle zusammen.
Die Frage ist: Kann ich die ROC-Kurve nutzen, wenn ein "oder" in der Einteilung vorkommt? Macht es Sinn, für die drei Teile einzelne ROC-Kurven zu berechnen, und dann die Werte als neue Cut-Offs für die Einteilung in "Risiko" oder "Nicht-Risiko" benutzen? Letztendlich geht es nämlich nur darum, den besten Cut-Off für eine mögliche Chronifizierung zu finden. Dazu habe ich t0- und t1-Daten (6 Monate später). Alle Gruppen mit dem erhöhten Risiko sollten dann höhere Chronifizierungsraten aufweisen, und die Gruppe ohne erhöhtes Risiko eben nicht. Das erwünschte Vorhersage-Ergebnis ist also (trotz mehrerer Risikogruppen) nur: Chronifizierung ja oder nein?
Danke!
Nanina